Ein monumentales Erlebnis: Die Erde im Gasometer Oberhausen

Gasometer | Oberhausen | 2017

Dunkelheit. Nur ein paar Stufen liegen zwischen dem Besucher und dem leuchtend blauen Planeten in der größten Ausstellungshalle der Welt. Man taucht ein in diese faszinierende überdimensionale Welt, in dieses galaktische Universum.

Gigantisch wirkt die Erdkugel, schwebend hängt sie im großen, spärlich beleuchteten Raum. Ein Gefühl von Schwerelosigkeit macht sich breit beim Blick auf die Erde – als ob man vom Raumschiff das geschäftige Treiben bei Tag und bei Nacht auf Erden beobachtet.

Wie erzeugt man dieses Gefühl bei Ausstellungsbesucher:innen und wie schafft man es, den blauen Planeten in seiner ganzen Schönheit und Zerbrechlichkeit abzubilden? Dieser elementaren Frage stellten wir uns gemeinsam mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), um eine der größten immersiven Erdkugel-Projektionen Europas zu entwickeln: Eine 20 Meter große, schwebende Erdkugel, die von 12 Hochleistungsprojektoren mit 72 Millionen Pixeln zum Leben erweckt wurde.

Zuerst für die Ausstellung „Wunder der Natur“ (2017-2018), und später für die Ausstellung „Das zerbrechliche Paradies“ (2021-2023), wurde die Erde durch Projektion von uns zunächst technisch entwickelt, geplant, installiert und dann im täglichen Betrieb über die Ausstellungszeiträume hinweg verantwortet.

In diesem 90 Meter hohen Innenraum des Gasometers schwebt die mediale Inszenierung wie ein monumentales Erlebnis und hat ein Millionenpublikum in seinen Bann gezogen.

Millionen faszinierte Besuchende
> 2
Millionen Pixel native Auflösung
30
Projektionsfläche
1.256 m²
Durchmesser der Erdskulptur
20m

Was machte diese mediale Installation so herausfordernd?

Der Gasometer ist kein gewöhnlicher Ausstellungsraum – er ist ein technisches Extremgebiet. Temperatur-Schwankungen von unter 0°C bis plus 40°C, eine Luftfeuchtigkeit von bis zu 100% und gigantische Distanzen von bis zu 72 Metern Projektionsentfernung stellten enorme Herausforderungen dar. Hier war Präzision und 200% innere Überzeugung für die eigene Arbeit gefragt.

Technologie trifft Faszination: Projektion in Perfektion

Beinahe fließend verschwimmen hier die Grenzen zwischen Realität und digitaler Welt. Bewegte, vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt produzierte, und hoch aufgelöste Satellitenbilder werden detailgenau auf die Erdskulptur projiziert und ermöglichten den Besucher:innen eine atemberaubende Art und Weise im dunklen und oft kalten Gasometer unseren einzigartigen leuchtenden Planeten zu erleben.

Spitzentechnologie abstrahieren und klug übersetzen.

Abstrakt und stark vereinfacht funktionieren eine Kamera und ein Projektor auf den gleichen physikalischen optischen Gesetzen. Kameras sammeln Licht auf einem Microchip und Projektoren nutzen einen Microchip, um Videobilder wiedergeben zu können. Auf dieser Vorstellung basierte unser Workflow und ließ diese gewaltige Inszenierung der Erde zum Leben zu erwecken. Von der Erdbeobachtung zur Projektion: Im 3D-Modell erfassen zwölf virtuelle Kameras die virtuell inszenierte Erdkugel. Im Gasometer wurden diese Aufnahmen von den Projektoren nahtlos auf den schwebenden Erdballon übertragen – so entstand eine beeindruckende, lebendige Erdkugel.

  • Präzise Projektionskalibrierung: 12 Projektoren wurden exakt, ausgerichtet und so eingestellt, dass die Erdkugel absolut nahtlos & realistisch erscheint.
  • Automatisierte Mediensteuerung: Die Projektion wurde mit einer smarten Fernwartung ausgestattet, die 95% der Vor-Ort-Einsätze überflüssig machten.
  • Klimatische Überwachung der Technik: Um die empfindlichen Projektionssysteme & Medienserver zu schützen, entwickelten wir eine eigene Steuerung für Heizung und Lüftung.

Von der Idee zur immersiven Medieninstallation

Unsere Arbeit begann mit einer Machbarkeitsstudie, um die Möglichkeiten in diesem besonderen Raum mit 67m Durchmesser und 90m Höhe zu erkunden. Nachdem durch die Kooperation mit der Deutschen Earth Observation die Möglichkeit einer Erdprojektion entstand, wurde in der Konzeptionsphase die Größe und Höhe der Erdskulptur mit Unterstützung von VR-Simulation entwickelt.

Wir begleiteten das Projekt von der technischen Machbarkeitsprüfung über die medientechnische Fachplanung bis zur vollständigen Umsetzung und Betreuung.

Das Ergebnis? Über zwei Millionen Menschen ließen sich von „Wunder der Natur“ (2017-2018) und „Das zerbrechliche Paradies“ (2021-2023) verzaubern. Die Ausstellungen bewiesen, was mit Technologie Großartiges entstehen und wie sie die Fantasie der Menschen beflügeln kann. Damit erzeugten wir einzigartige Erdprojektionen und beim Besucher das Gefühl, aus dem Weltraum unseren wunderbaren Planeten Erde zu betrachten.

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